So,jetzt ist gut die Hälfte unseres Aufenthaltes hier in Kreischa vorbei, Zeit ein Zwischenfazit zu ziehen und euch auf dem Laufenden zu halten. Zunächst einmal: Uns geht es gut. Das Bärchen geht hier sehr gerne in die Kita und macht teilweise echt großartige Fortschritte. Gerade sprachlich entwickelt sie sich momentan täglich, sie kann sogar schon Yoga sagen ( leider war auch diese Woche der Kurs am Nachmittag, aber dieses Mal sind wir nach fünfzehn Minuten gegangen, das Bärchen war einfach wild und laut und das war gemein den anderen Patienten gegenüber, nächste Woche bleiben wir gleich weg). Einzig der Bus, der das Bärchen täglich zur Kita fährt, macht uns Sorgen. Das Bärchen schreit nämlich den ganzen Weg, soll sich aber in der Kita schnell beruhigen. Jetzt haben wir einen Kompromiss gefunden, ich hole sie nachmittags selbst mit dem Auto ab. Ist eh praktischer, denn die Kita liegt in der Kinder- und Jugendklinik und dort gibt es ein schönes Spielzimmer, Spielplätze und die Hasen. Etwa dreißig Zwergkaninchen leben dort recht glücklich und bevor wir fahren müssen wir jedem einzelnen Tschüss sagen. Gestern drei Mal. Auch Faschingsdienstag waren wir dort, nachdem das Bärchen den Vormittag schon in der Kita als Einhorn verkleidet rumgehüpft ist. Es war ganz schön, aber die vielen teilweise sehr kranken Kinder haben mich schon mitgenommen und die Stärke der Eltern hat mich sehr beeindruckt.
So weit zum Bärchen. Wie geht es mir? Schwierige Frage. Ich bin jetzt mittendrin im Programm, das bedeutet jeden Tag ein zweistündiges festes Sportprogramm von 9:45 Uhr bis 11:45 Uhr, davor und danach noch anderen Sport, Wasssergymnastik, Ernährungsberatung, Progressive Muskelentspannung, Gruppengespräche, Messungen und Visite. Leerlauf habe ich kaum noch, teilweise hetze ich einfach nur von einem Termin zum nächsten. Der Sport macht größtenteils Spaß, es kommt aber doch sehr auf den Therapeuten an. Jeden zweiten Abend gehe ich noch mit dem Bärchen schwimmen, am Samstag wollen wir es nochmal mit einem Bastelkurs probieren. Mal schauen. Vergangenes Wochenende waren meine Eltern da, sie haben bei meiner Tante geschlafen, etwa eine Stunde von hier entfernt. Samstag waren wir im Dresdner Zoo, Sonntag bei meiner Tante. Das war schön! Und es hat sich kurzfristig auch mal jemand anderes um das Bärchen gekümmert. Es hört sich vielleicht blöd an, aber manchmal ist das alles ganz schön anstrengend. Den ganzen Tag Therapien und wenn andere anfangen sich etwas zu entspannen und erholen, hol ich das Bärchen ab, spiele, beschäftige und knuddel. Dann das allabendliche Theater mit dem ins Bett gehen. Sie schläft nur, wenn ich mich in mein Bett lege und mir eine Decke über den Kopf ziehe. Eine halbe Stunde später schläft sie dann und ich kann nochmal raus gehen. Einfach um mal kurz Zeit für mich zu haben, im Foyer ins Internet zu gehen oder mich mit anderen zu unterhalten. Fernseher ist nur im Zimmer, ich kann ihn nur anmachen, wenn das Bärchen wirklich fest schläft und auch nie lange. Auch lesen ist im Zimmer mit einem schlafenden Kind eher schlecht. Frühstück und Abendbrot muss ich für mich und das Bärchen vom Buffet holen, auch das ist nicht immer alles ganz einfach und stresst manchmal sehr. Aber ich bin trotzdem sehr froh, dass sie dabei ist, ich hätte keine drei Wochen ohne sie hier überlebt.
Die Mitpatienten hier sind bis auf ganz wenige Ausnahmen sehr nett und man muss sich ja nun mal auch nur mit denen unterhalten, die man mag. Unsere Sprtgruppe mag ich sehr, da geht es immer sehr locker und lustig zu. Mit einigen freundet man sich auch an, morgen mache ich zum Beispiel mit einer Mitpatientin/Bekannten 🙂 einen Ausflug mit dem Bärchen. Wetterabhängig geht es entweder zur Moritzburg (3 Haselnüsse für Aschenbrödel) oder shoppen oder beides. Fotos zeige ich euch erst, wenn ich wieder zuhause bin, das ist hier mit dem Laptop doch alles eher kompliziert. Irgendwie bin ich auch gerade nicht allzu gut drauf, ich habe in dieser Woche nur ein Kilo abgenommen, macht insgesamt vier. Ich habe mit deutlich mehr gerechnet, ich halte mich doch an alles und mache alles mit. Mal gucken, was der Chefarzt nächste Woche zur Visite sagt, aber wahrscheinlich empfiehlt er mir nur wieder eine Magenoperation, die ich aber nicht möchte. Naja, der Anfang ist gemacht, die Ernährung umgestellt, Ernährungspläne für Zuhause vorbereitet und ich bin ziemlich motiviert. Immerhin ein Kilo. Wenn ich das jede Woche abnehmen würde, wäre ich ja ach bald am Ziel 🙂 .
Ich wünsche euch allen ein wunerschönes Wochenende und hoffe, dass ihr es mit euren Lieben verbringen könnt! Ich melde mich so schnell es möglich ist wieder!