Jetzt ist das Babybärchen tatsächlich schon über drei Wochen alt. Und ja, vielleicht stellt sich gerade eine kleine Routine ein. Keine besonders gute, aber eine Routine. Zu dieser Routine gehört, dass wir jeden Morgen zu spät in die Kita des Bärchens kommen, weil das Bärchen morgens nicht aufstehen will und lieber bei uns bleiben möchte. Haben wir probiert, wenn sie dann zuhause bleiben darf, wird ihr sehr schnell langweilig, weil sich nun mal nicht alles nach ihr richten kann, da ihr Brüderchen auch gestillt und gewickelt werden muss. Zu der Routine gehört auch, dass das Babybärchen immer zwischen 12:00 und 15:00 Uhr wach ist und am liebsten gestillt und im Kinderwagen herumgeschoben werden möchte. Nix mit Mittagsschlaf also. Dabei hatte ich mich gerade darauf schon so gefreut.
Dann holen wir das Bärchen aus der Kita ab, besuchen Freunde, gehen auf den Spielplatz, essen Eis und so weiter. Abends finden dann weder das Bärchen noch das Babybärchen in den Schlaf. Wir liegen alle im großen Bett, das Bärchen rechts von mir, das Babybärchen links im offenen Beistellbett. Das Bärchen fordert dann noch Geschichten erzählen ein oder Bücher angucken oder sie erzählt mir von ihrem Tag. Das Babybärchen möchte abends nur noch trinken, trinken, trinken. So erzähle ich stillend Märchen und es passiert auch mal, dass ich einfach einschlafe und von einem entrüsteten Bärchen geweckt werde, da die Geschichte noch gar nicht zu Ende erzählt war. Gegen Mitternacht schläft dann das Bärchen ein, etwa um ein Uhr nachts dann auch das Baby. Morgens um sechs Uhr klingelt der Wecker, damit wir das irgendwie schaffen, pünktlich in der Kita zu sein. Komischerweise liegt das Baby dann immer an meiner Brust, obwohl ich mir sehr sicher bin, ihn in das Beistellbett gelegt zu haben. Jede Nacht. Wahrscheinlich schlafstille ich, so wie andere schlafwandeln, ansonsten müsste mein drei Wochen altes Baby schon krabbeln können, was doch eher unwahrscheinlich ist. Ganz oft ist das Babybärchen nachts aber auch länger und öfter wach, dann begegnet man mir morgens besser nicht.
Ich hätte es mir auch nicht so schwierig vorgestellt, morgens pünktlich aus dem Haus zu kommen und bin froh, dass ich noch ein paar Monate habe, bis wir morgens um 06:45 Uhr in der Kita sein müssen, damit ich pünklich auf Arbeit bin. Jetzt ist es so, dass mir doch nochmal die Augen zufallen. Oder das Bärchen ist einfach nicht wach zu bekommen. Und sie muss sich selbstverständlich ihre Kleidung selber aussuchen, auch wenn danach ihr halber Kleiderschrank auf dem Boden verteilt ist. Manchmal sieht das Bärchen auch nicht ein, dass ihr Bruder von mir angezogen ist, sie das aber selbst machen muss. Und da kommen wir dann öfter zu spät.
Hach, das Verhältnis zwischen Schwester und Bruder ist so schön. Eigentlich muss ich immer nur aufpassen, dass das Bärchen ihren Bruder nicht zu Tode knuddelt. Sie knutscht und kuschelt ihn immer. Ist ganz begeistert vom Wickeln und Stillen. Manchmal ein kleines bisschen grob, aber sicherlich nicht mit Absicht.
Aber kommen wir nun mal zu meinem wunderschönen Sohn. Er ist ein herrliches Baby! Klar ist er manchmal etwas unruhig, aber das ist nicht zu vergleichen mit dem Bärchen. Wenn das Babybärchen schreit, dann immer mit Grund: Hunger, volle Windel, kuscheln. Er benötigt sehr viel Körperkontakt, schläft aber auch sehr gerne im fahrenden Kinderwagen. Baden ist nicht ganz so sein Ding, nur das Kuscheln und Föhnen danach liebt er. Vor allem das Föhnen seiner langen schwarzen Haare. Er trinkt gut und gerne, heute war die Hebamme da und endlich ist er schwerer als bei seiner Geburt!
Was etwas problematisch ist: Sein Bauchnabel wächst nicht so gut zu, er musste schon drei Mal verätzt werden. Auch meine Narbe verheilt nicht vernünftig, ich muss morgen zur Ärztin. Aber es wird.