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Notbetreuung in der Kita und Zuhause bleiben in Zeiten von Corona- Ein Résumé

Vor vier Wochen wurde ich, besser gesagt meine Arbeit, systemrelevant. Und nach vielen Wochen Zuhause, im Home Office, mit beiden Kindern, sah ich mein Büro wie den berühmten Silberstreifen am Horizont vor mir. Ich konnte es auch schlicht und ergreifend nicht mehr hören, dieses „Aber du wolltest ja Kinder“, „wozu setzt du sie in die Welt, wenn du dich nicht kümmern willst“ BLABLABLA. Lesen konnte ich es übrigens auch nicht mehr und drüber schreiben war mir auch zu viel. Wann denn auch. 05:30-08:30 Uhr habe ich gearbeitet, in der Hoffnung, dass die Kinder ein bisschen länger schlafen. Von 21:00-24:00 Uhr saß ich wieder am Rechner, dazwischen Telefonate mit Kollegen, Netzwerkpartnern, Klienten. Und nicht zu vergessen: MEINE KINDER.

Diese beiden wundervollen Geschöpfe, die beschäftigt, betreut und auch bemuttert werden wollten. Es gab großartige Momente, viel Gekuschel, Geburtstage, Neues, Tolles, nicht so schönes, trocken werden, nicht durchdrehen, malen, basteln, entdecken, spazieren gehen, Kinderzimmer umräumen, ganz viel Kinderdisko, Wut, Ärger, Lachen, Garten, Trampolin, Tiere, Fotos und und und. Aber es gab auch den Haushalt, die Wäsche, die Urgroßeltern um die sich gekümmert werden musste, den Hund, die Katze und das Essen. Über einen so langen Zeitraum täglich abwechslungsreich, gesund und gemocht zu kochen, war einfach nur furchtbar für mich. Frühstück war kein Problem, Obstpause auch nicht, zum Kaffee haben wir oft gemeinsam gebacken, absolut super. Abendbrot meist kalt oder schnell gemacht (Rührei, Reste, Grießbrei etc.). Aber immer dieses Mittag. Klar ist das jetzt Jammern auf hohem Niveau, das ist mir bewusst, aber meine Kinder (bzw. oft nur eines davon) mögen leider vieles nicht, was ich koche. Couscous, Bulgur, Kichererbsen, Lachs, Falafel, Reis, Chili sin carne, Gemüseauflauf, vegetarische Burger, Ratatouille, blieb alles auf dem Teller. Meine früher so experimentierfreudigen Kinder wollten in unsicheren Zeiten, auf ihrem Teller Sicherheit in Form von Nudeln, Tomatensauce, Milchreis, Kartoffeln, Klops, Schnitzel, Erbsen, Bohnen, Brokkoli und Fischstäbchen. Pizza und Pommes waren auch noch okay, selbstgemachte Kartoffelecken und Grillen schon fast wieder zu ausgefallen. Auch ein ständiges Helfen beim Kochen, sorgte nicht dafür, dass es dann auch gegessen wurde. Ich resignierte schnell, entwarf einen Essensplan aus zehn Gerichten, die gesund, aber auch abgesegnet waren und kochte diese der Reihenfolge nach. Und wenn ich so kochen muss, dann koche ich nicht gerne. Aber was solls.

Tatsächlich war das mit der erste Gedanke, den ich hatte, als es hieß, dass die Schulen wieder auf machen und meine Arbeit beginnt: Nicht mehr Kochen! Und der zweite: Mehr als fünf Stunden Schlaf! Der dritte: Endlich Kontakt für die Kinder und mehr Kinder zum Streiten als nur das Geschwister! Denn wie oft musste ich der großen Tochter in den letzten Wochen erklären, dass sie natürlich noch Freunde hat, wieviele Tränen musste ich trocknen. Geburtstag und Ostern ohne Freunde und Familie zu verbringen, ist hart.

Nun war ich also systemrelevant und beide Kinder durften in die Kita. Was war das eine Freude! Auf allen Seiten. Die Kita hatte etwas veränderte Öffnungszeiten, für mich aber absolut tragbar, genau wie die anderen Veränderungen. Die Kinder hatten Sozialkontakte und sogar einen Spielplatz. Am ersten Abend waren wir alle absolut kaputt. So viele Menschen plötzlich wieder um uns herum und ich musste/durfte sogar mit diesen interagieren. Kein Sypen, Telefonieren, Mailen mehr, sondern wirkliche Menschen mit mir in einem Raum. Alltägliches war plötzlich besonders. Zwei Wochen lang eine Normalität. Alles funktionierte, der Alltag war wieder da und dann kam der Anruf.

Ich bin absolut dafür, dass alle Kinder ein Recht auf Bildung haben und die Kita besuchen können. Keine Frage. Nur bedeutete das für mich gerade nach einer nochmaligen Umstellung eine erneute Veränderung, die meine Arbeit stark beeinflusste. Die Kinder dürfen nur noch von 08:00-14:00 Uhr in die Kita. Alle Kinder, außer die mit Teilzeit, diese dürfen von 08:00-12:00 Uhr. Die Gruppen benutzen verschiedene Eingänge, Maskenpflicht in den Räumlichkeiten, Kinder an der Tür abgeben, außer Krippe. Als ich die Nachricht bekam, hab ich geweint. Wieder alles anders, wieder zuhause arbeiten oder irgendjemanden für die Kinder organisieren, nicht um länger, sondern um normal arbeiten gehen zu können. Wie wird das weiter gehen? Jeden Nachmittag hole ich mein komplett kaputtes zweijähriges Kind ab, der einfach nicht genug Mittagsschlaf bekommt. Und dazu noch sehr viel Angst vor seiner Mama mit Maske hat. Termine, die hastig beendet werden müssen, weil ich sonst zu spät zur Kita komme. Hetzen, Stressen, alles in weniger Zeit packen und dann nachmittags/Abends wieder Telefonieren, Mailen und Skypen. Eigentlich möchte ich nur noch eine Perspektive. Wie lange welcher Zustand? Keine spontanen Änderungen. Eigentlich kein großer Wunsch im normalen Leben, momentan aber riesig.

Ich bin seit Corona vielen Menschen dankbar, momentan aber ganz besonders unseren Erzieherinnen, die trotz maulender, egoistischer und unfairer Eltern, trotz verwirrten und gestressten Kindern, jeden Tag einen großartigen Job machen.

Soweit genug für heute. Es gibt noch eine Themen, die in den letzten Wochen aufgekommen sind, über die ich schreiben möchte und ich hoffe, dass ich bald dazu die Zeit und Kraft finde, bis dahin hoffe ich, dass ihr gesund seid und würde gerne eure Erfahrungen zum Thema Notbetreuung lesen!

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100 Beschäftigungsideen für Kinder im März

So, nun sieht wohl alles danach aus, dass fünf Wochen lang die Schulen und die Kitas zu sind. Aber auch Schwimmbäder, Zoos, Theater, Kino und so weiter sind eingeschränkt oder zu. Veranstaltungen abgesagt und soziale persönliche Kontakte sollen reduziert werden. Also haben meine Tochter und ich uns überlegt, mal zusammen zu fassen, was wir denn in den nächsten Wochen ohne großartige Vorbereitung und Einkauf machen wollen/können und ich dachte mir, dass ihr vielleicht an den Ergebnissen Interesse habt. Bilder/genauere Anleitungen folgen dann in den nächsten Wochen. Hier geht es nicht um extrem außergewöhnliche Ideen, sondern um teilweise alltägliche Sachen, die einfach Spaß machen und ohne großen Aufwand realisierbar sind.

1. Eine Wand im Spielzimmer der Kinder streichen.

2. Spielzeug aussortieren und weitergeben.

3. Eine Ritterburg aus Kartons bauen.

4. Geburtstagseinladungen und Deko selber basteln.

5. So viele Kinderbücher wie möglich lesen und zu jedem ein Bild in ein Lesetagebuch malen.

6. Knete selber machen ohne dabei die eigenen Hände mit einzufaerben.

7. Kekse backen und aufwendig verzieren.

8. Ein kunterbuntes Fotoshooting.

9. Eine Nachtwanderung.

10. Ein Puppenhaus selbst basteln.

11. Zu kleine Kleidung aussortieren.

12. Obstsalat und Smoothies herstellen (auch mal mit unbekannten Zutaten).

13. Grillen.

14. Eier auspusten und verschieden dekorieren (anmalen, marmorieren, bekleben).

15. Eine Regenwurmfarm anlegen.

16. Frühblüher fotografieren/malen und ein Album anlegen.

17. Kissen bemalen.

18. Eigenes Musikvideo erstellen.

19. Bild von der ganzen Familie malen.

20. Blumenstrauß aus Papier basteln.

21. Hof aufräumen und Spielzeug sortieren (Sandkasten, Wasserbahn).

21. Hüpfrekorde auf dem Trampolin aufstellen.

22. Purzelbäume üben.

23. Rückwärtslaufen im Parcours.

24.Wettfahren mit Laufrad.

25. Experimentieren mit Wasser, Mengen etc.

26. Künstlerische Farbenlehre.

27. CD Regal bunt lackieren.

28. Schatzsuche mit Goldstücken.

29. Spielplätze in der Umgebung bewerten und testen.

30. Dem Zweijährigen alle Brettspiele beibringen.

31. Lieder nachsingen und aufnehmen. (und dann auf einen Tonie)

32. Schule mit Tafel und Aufgaben spielen.

33. Puppen Theater aus Kartons basteln.

34. Eigenes Puppentheater aufführen.

35. Eine Kiste voll mit Seifenblasen pusten.

36. Lego im Wettbewerb bauen.

37. Selbstgemachte Bilder Rahmen und im Kinderzimmer ausstellen.

38. Das Haus für Ostern schmücken.

39. Pommes selber machen, Ketchup auch.

40. T-Shirts bemalen / färben.

41. Lustige Frisuren ausprobieren.

42. Glitzer Tattoos machen.

43. Dem Hund ein Kunststück beibringen.

44. Kuchen backen.

45. Mit den Perlen Schmuck herstellen und an Freunde schicken.

46. Mit Matschsachen durch Pfützen springen.

47. Schattentheater mit Taschenlampe.

48. Sich Statuen anschauen und genau in der gleichen Form verharren.

49. „Der Boden ist aus Lava“ spielen.

50. Farben zum Malen aus der Natur herstellen.

51. Lustige Fabelwesen erfinden und malen.

52. Steine bemalen.

53. Einen Turm bauen der höher ist als der Papa.

54. Die Eisenbahn quer durchs Wohnzimmer aufbauen.

55. Fingernägel jeden Tag anders lackieren. (abwaschbarer Kindernagellack)

56. Große Collage erstellen mit Stickern und Ausschnitten aus Zeitungen und Zeitschriften.

57. Kegeln mit Küchenpapier.

58. Armbänder basteln aus Toilettenpapierrollen.

59. Eigenen Tastpfad herstellen und ausprobieren.

60. Tischtennis am Esstisch. (anstelle von Schlägern gehen auch Hände)

61. Dinge/Räume ausmessen mit Plüschtieren.

62. Melodien gurgeln.

63. Alkoholfreie Cocktails herstellen.

64. Zielwerfen in Ikea Regale.

65. Spielzeuge aufstellen, dann abdecken und aus der Erinnerung aufsagen.

66. Lied lernen.

67. Mit Fingerabdrücken Bilder gestalten.

68. Fenster und Glastüren bemalen.

69. Blinde Polonaise durchs Haus.

70. Matratze zum Hüpfen ins Wohnzimmer.

71. Große Höhle bauen und darin übernachten.

72. Zaubertrick einstudieren.

73. Eigenen Ständer /Spender für Pixi Bücher basteln.

74. Angeln in der Badewanne.

75. Postkarten an Kindergartenfreunde schreiben.

76. Jonglieren lernen.

77. Stoffbeutel bemalen.

78. 50x auf einem Bein hüpfen.

79.Watte ins Tor pusten.

80. Vögel beobachten.

81. Beim Waldspaziergang ein Reh entdecken.

82. Eine Halskette aus Nudeln herstellen.

83. Gummitwist spielen.

84. Alte Murmelspiele ausprobieren.

85. Einen Tag Prinzessin sein.

86. Ein Aquarium mit Fischen und Pflanzen basteln.

87. Blumen einpflanzen.

88. Hüpfkastchen spielen. (mit Kreide aufgemalt)

89. Den Bürgersteig vor dem Haus mit Kreide bemalen.

90. Fotobuch selber basteln mit Herzensmenschen.

91. Peppa Pig Folge nachspielen.

92. Rezept aus der Becherküche selbstständig kochen.

93. Alte Gläser zu Schmetterlingsgärten bemalen.

94. Neue Rekorde auf der Nintendo Switch aufstellen.

95. Geld aus dem Sparschwein zählen.

96. Kitzelwettbewerb austragen : Wer kann am längsten nicht lachen?

97. Eine „1,2 oder 3“ Spiel mit altersgerechte Fragen spielen.

98. Weitsprung im Sandkasten.

99. Lustige Brote für eine Snackbox gestalten.

100. Massagetechniken (kindgerecht) lernen und anwenden.