Heute ist also internationaler Frauentag. Auf Arbeit habe ich eine wunderschöne Rose von den männlichen Lehrern bekommen. Total lieb, nur habe ich sie dann leider dort vergessen, aber wenn sie niemand aus dem Wasser genommen hat, dann ist sie morgen noch frisch da und wartet auf mich. 🙂 Im Fitnessstudio gab es dann einen kleinen Gutschein und etwas Schokolade. Total unerwartet und total niedlich. Den Gutschein werde ich in eine schöne Rückenmassage investieren, der Bärchenpapa gibt mir den Restbetrag dazu, denn es ist ihm ziemlich peinlich, dass er den Frauentag vergessen hat, obwohl ich ihm immer eine schöne Überraschung zum Herrentag vorbereite. Einmal gab es einen schicken Rucksack voll mit Sachen, die er für das Zeltwochenende mit seinen Kumpels gebraucht hat. Das gehört aber mittlerweile der Vergangenheit an, wir sind viele Eltern. Vielleicht machen wir das dann ja wieder, wenn die Kinder älter sind, dann zusammen mit ihnen.
Auf Arbeit hatte ich heute fast nur mit Mädels zu tun und irgendwie hat das alles mir zu denken gegeben. Wie emanzipiert und gleichgestellt sind wir denn wirklich? Das junge Mädchen, das so gerne mal am Wochenende weggehen würde, es aber nicht kann, weil sie alleinerziehend ist, der Vater sich so mal fast gar nicht kümmert und sie entweder arbeitet, in der Schule ist oder sich um ihr Kind kümmert. Keine Hilfe, kaum Unterstützung. Der Vater des KIndes kommt ab und an mal vorbei, geht ne Runde auf den Spielplatz und denkt dann, dass das an Fürsorge ausreicht. Währenddessen, anstatt sich mal zu entspannen und die Füße hochzulegen, putzt die Mama die Wohnung, erledigt den Papierkram oder macht die Wäsche. 18 Jahre ist das Mädel alt und hat nie Zeit für sich. Aber sie liebt ihr Kind und wird es schaffen, notfalls auch alleine.
Ein anderes Mädel, etwas älter, kein Kind: Sie macht in Vollzeit eine Ausbildung, nebenbei jobbt sie am Wochenende um ein bisschen mehr Geld zu haben. Nach der Schule geht sie einkaufen und wenn sie zuhause ist, dann putzt sie etwas und beginnt zu kochen, bis ihr Freund nach Hause kommt und ein schönes Essen auf dem Tisch steht. Sie macht den Haushalt. Allein. Ich frage sie warum. Sie sagt, dass ihr Freund ja schließlich arbeiten geht. Hallo? Du auch!
Eines meiner Mädels ist schwanger. Minderjährig. Zum Glück steht ihre Familie hinter ihr. Der Kindesvater nämlich nicht. Sie macht sich Sorgen, ob sie je wieder jemanden kennenlernen kann, so mit Kind. Schwierig aber machbar.
Ist das alles fair? Ich denke eher nicht. Bei uns läuft das alles zum Glück etwas anders. Wir teilen uns die anfallenden Aufgaben. Klar hat da jeder seine Favouriten und mag bestimmte Sachen eher weniger. Oder es passt zeitlich besser. Der Bärchenpapa ist nun mal zuhause, wenn das Bärchen weg ist, ich nicht. Von daher sind laute Aufgaben, wie Staubsaugen eher seins. Ich kann dafür besser einschätzen, was wir noch brauchen und bin für das Einkaufen zuständig: Lebensmittel, Drogerie und alles, was das Bärchen so braucht. Und so geht es weiter. Natürlich war es nicht immer so einfach geregelt, aber wir leben schon so lange zusammen, dass es sich einfach eingependelt hat.
Ich war heute übrigens arbeiten, beim Sport, einkaufen, dann zuhause. Dort habe ich mit dem Bärchen zusammen Kuchen für ihren Geburtstag Probe gebacken, einen leckeren Salat gemacht und die Hinterglastür österlich bemalt. Und jetzt blogge ich noch etwas. Habt ihr heute irgendetwas besonderes gemacht?
Euch allen natürlich einen schönen Frauentag gewünscht, ihr habt es verdient!