Veröffentlicht in Wir denken...

Vorweihnachtliches Gedankenpotpourri

Ja, die besinnliche und schöne Weihnachtszeit hat begonnen. Wie wunderbar. Selbstverständlich ist unser Haus geschmückt, die ersten Kekse wurden gebacken, die Weihnachtsgeschenke sind gekauft und die Basteleien für die Familie angefangen. Eigentlich habe ich genug zu tun, allerdings ist mir gestern beim Kinderturnen ein Stufenbarren auf den Zeh gefallen und das macht Bewegung nicht gerade einfach, sodass ich gerade auf der Couch liege, das Babybärchen fröhlich neben mir in seiner Wippe.  Er beschäftigt sich momentan gerne mal nur mit seinem Spielzeug und erkundet Rascheln, Klappern und Farben. Vor allem dann, wenn seine große Schwester in der Kita ist. Ansonsten liebt er es, sie beim Spielen zu beobachten und freut sich, wenn sie ihm Geschichten erzählt und teilhaben lässt. Auf jeden Fall sortiere ich gerade meine Gedanken und lasse euch daran teilhaben :

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Ich mache mir momentan viele Gedanken und auch Sorgen, zum Beispiel um:

Das Bärchen

Das Bärchen erlebt nun ihr viertes Weihnachten und bald ist sie auch so viele Jahre alt. In der Kita läuft es gut. Sie ist für ihr Alter immer noch zu groß und zu schwer, allerdings finde ich es nicht weiter tragisch, dass sie ein kleines Bäuchlein hat. Es ist immer noch vertretbar und am liebsten isst sie Blaubeeren und Äpfel. Natürlich hab ich immer ein Auge darauf, vor allem, weil ich nicht möchte, dass sie je deswegen geärgert wird oder sich als Außenseiter fühlen muss. Deswegen gehen wir sehr oft raus und jetzt auch zum Kinderturnen und bald zum Kinderschwimmen. Sie liebt ja das Wasser. Das beste Geschenk zum Nikolaus, das wir ihr machen konnten war ein Badeanzug und Schwimmflügel für ihre Puppe. Diese ist eh ihr größter Schatz, ungewohnt für mich, da bisher in meiner Familie kein Mädchen gerne und viel mit Puppen gespielt hat. Ich hatte ein Puppenhaus, aber das habe ich eher neu eingerichtet. Dieses Haus wird sie im nächsten Winter bekommen, ich bin schon gespannt. Auf jeden Fall muss ihre Puppe überall hin mit.  Und umgezogen werden. Und trinken. Und gewickelt werden. Puppenomas wissen,  wovon ich spreche. Sie geht ganz in Rollenspielen auf, ist dabei auch sehr gerne Regisseur und weist anderen Kindern und Erwachsene ihre Rollen zu. Was mir aber immer wieder, fast täglich,  Sorgen bereitet, ist ihre Regulationsstörung. Nicht die Tatsache,  dass sie eine hat, sondern der Umgang damit. Gestern hat sie auch erst wieder um Mitternacht geschlafen und das auch nur, weil ich mich zu ihr gelegt habe. Morgens kam sie selbstverständlich kaum hoch. Auch beim Turnen hatte sie einen sehr tränenreichen  Zusammenbruch, ausgerechnet als mir gerade der Zeh zerquetscht wurde. Ziemlich ungeduldig habe ich sie dann in den Umkleideraum befördert und musste erstmal meine Schmerzen etwas wegatmen, bevor ich mich mit ihr beschäftigen konnte. Kein Glanzmoment in meiner Erziehung, das machten mir auch die Blicke der anderen Eltern klar, aber die hatten das mit dem Stufenbarren auch nicht mitbekommen. Irgendwann hörte sie auf zu weinen und sagte nur, dass sie nach Hause möchte. Sie hatte sich nicht weh getan, es war nichts passiert, wie aus dem Nichts war plötzlich alles schrecklich und furchtbar und unerträglich für sie geworden. Wie so oft. Und meist hilft tatsächlich nur das Weinen abzuwarten. Festhalten und kuscheln erträgt sie dabei leider auch nicht immer. Wir hatten diesbezüglich ja Gespräche, leider hat die Therapeutin jetzt einen anderen Job und wir müssen sehen, ob und wen es da Neues gibt und ob das auch passt. Vorwärtsschauen ist angesagt.

Das Babybärchen

Mein kleiner Sohn wird bald sein erstes Weihnachten erleben. Genauso aufregend wie all die ersten Male die hinter uns liegen und noch kommen werden. Momentan dreht er sich furchtbar gerne, schafft es aber nur ungefähr jedes zehnte Mal sich zurück zu drehen. Dafür kann er sich schon toll herum wühlen, sodass ich ihn manchmal in den unmöglichsten Positionen in seinem Bett wieder finde. Tatsächlich schläft er meist von 22:00-05:00 Uhr in seinem eigenen Bett. Dadurch gibt es tagsüber nur ein paar kleine Nickerchen, diese am liebsten im Auto, Kinderwagen oder auf dem Arm. Ansonsten wird munter und mit riesigen blauen Augen die Welt erkundet. Meine Tochter sagt immer, dass er ein freundliches Kind ist und das stimmt. Eigentlich strahlt er jeden an. Anders als seine Schwester  ist er sehr und viel glücklich. Neue Dinge und Spielsachen zaubern ihm ein Strahlen in die Augen und er giggelt gerne.

Die Arbeit

Ja, ich fange bald wieder an zu arbeiten und ich freue mich auch darauf. Allerdings fühlt es sich nicht gut an, das Babybärchen in die Krippe geben zu müssen. Ich kenne die Erzieher und weiß auch, dass sie ihre Arbeit gut und gerne machen. Aber es fällt mir dennoch schwer, trotz des Wissens, dass das Babybärchen sich gut einlegen wird. Er ist noch so klein. Meine Oma musste nach sechs Wochen wieder anfangen zu arbeiten, als Grundschullehrerin. Aber sie sagt, dass es damals nun mal so war und man da auch nicht weiter drüber nachgedacht hat. Denke ich zu viel darüber nach? Mache ich mir zu viel Sorgen? Wie wird das mit dem Stillen und Abpumpen funktionieren? Das Gute ist, dass ich etwa 400 Meter von der Kita entfernt arbeite, kein Problem kurz vorbei zu fahren. Zum Stillen und sollte ich es doch nicht aushalten. Einfach wird es nicht, aber machbar. Irgendwie. Hat da jemand Erfahrungen?

Weihnachten

Die Zeit der Stille und Besonnenheit. Wir lesen momentan viele Bücher, ich möchte meinen Kindern deutlich machen, dass es nicht um Geschenke geht, allerdings auch möglichst ohne religiösen Hintergrund. Weihnachten sollen sie als gemütliche Zeit mit der Familie in Erinnerung behalten, den Duft beim Plätzchenbacken, den Schuhkarton, den wir jedes Jahr für Kinder packen, die sonst kein Geschenk bekommen würden, das gemeinsame Schmücken, Singen und Lesen.

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